Die Vorgeschichte zu Reise 16
Afrika ist wie ein Magnet, der mich ständig anzieht. Wenn irgend möglich, gebe ich dieser Anziehungskraft einmal im Jahr nach. Für 2007 hatte ich noch keine konkreten Pläne und ich wusste auch nicht so recht, mit wem ich fahren sollte. Meine langjährige Reisepartnerin, mit der ich schon viele Touren unternommen hatte, war ausgefallen, ganz alleine wollte ich nicht und eine Gruppenreise war nicht wirklich nach meinem Geschmack. Zwar hatte ich mich näher mit Äthiopien-Touren beschäftigt, aber nichts nach meinem Gusto gefunden. Entweder waren die Touren fast rein auf Kultur ausgerichtet, was auch das heftige Bestaunen „Eingeborener“ beinhaltet oder sie stellten sich sehr trekkinglastig dar. Beides nix für Mutters Jüngste. Die Vorstellung, drei Wochen mit einer Horde kulturbeflissener Dr. Schönfärbers, Ethno-Voyeuren oder gemsenartiger Uphill-Asketen unterwegs zu sein, brachte mich ganz schnell wieder von dieser Idee ab. Aber es war ja noch früh im Jahr, meine geplante Reisezeit der Herbst und bis dahin würde sich schon noch was ergeben.
16. Februar: Meine Freitag-Abend-Verabredung hatte mich versetzt und angesichts der unverhofft freien Zeit wendete ich mich meinem nächsten Projekt zu, den Reisepartnerbörsen im Internet. Von diesen gibt es, wie ich lernen durfte, verschiedene Kategorien, in denen sich sehr unterschiedliche Spezies tummeln. Vom sich jüngermachenden Lustgreis, der blondes Knackfleisch für sein Luxusdomizil an der Cote d’Azur sucht über rastalockige Fast-Noch-Kinder, die sich für kiffende Kumpel auf Koh Phangan interessieren bis hin zu aufgestrapsten Jungsusies, die sich nicht allein nach Malle trauen, ist hier alles zu finden. Fast wollte ich schon entmutigt aufgeben, als mir da was ins Auge sprang. Ein Münchner Ehepaar (Annette und Joachim Louis, www.africa-wildtours.com) mit eigenem Landy in Windhoek suchte für eine dreieinhalbwöchige Botswana- und Sambia-Zelttour noch Mitreisende. Der Tourverlauf, die Reiseart und der private Charakter – mit maximal 4 Mitreisenden würde auch ich mich committen können – sagten mir derart zu, dass ich sofort eine „Bewerbung“ per E-Mail vom Stapel ließ. Am Samstag hatte ich positive Antwort, am Mittwoch ein Treffen mit Annette, Joachim und den beiden anderen Mitreisenden, am Donnerstag die Flüge in der Tasche und zwei Monate später saß ich im Flieger, auf dem Weg zu meiner 16. Afrikareise.
Alle Bilder © Bariez.com, Bilder © Louis sind separat aufgeführt
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