Tolle Kekse mit markanten Fellmustern

Oh Gott, schon wieder ist ein Jahr fast rum, wir säßen eigentlich gerade gemütlich in der Zentralkalahari, doch was ist? Wir hocken daheim, die Coronazahlen explodieren, es regnet und windet und Weihnachten ist auch bald. Dann machen wir doch das beste draus und backen Kekse! Das ist gemütlich, riecht gut, macht Spaß und, sollten wir Weihnachten mit der Familie verbringen dürfen, dann haben wir auch gleich was zum Mitbringen. Aber ganz normale Kekse? Nein, es muss schon was besonderes sein, etwas, was wenigstens ein bisschen Afrika-Feeling aufkommen lässt. Was läge da näher als – genau – Schwarz-Weiß-Gebäck mit Animal-Print! Eine kurze Recherche im Internet bestärkte mich in meinem Vorhaben, zumindest was das Leopardenmuster betraf. Und die anderen werden wir auch irgendwie hinbekommen! Ich kramte ein bewährtes Teigrezept aus meinen Kochnotizen, traf ein paar Vorbereitungen und schon konnte es losgehen.

GRUNDREZEPT FÜR DEN KEKSTEIG
250 g Butter
250 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
2 ganze Eier
500 g Mehl
1 Msp. Backpulver
1 gute Prise Salz
3-4 EL dunkles Kakaopulver
1 EL Milch

NÜTZLICHE/NÖTIGE UTENSILIEN

Ausstechformen
Im Prinzip kann man nehmen, was einem gefällt. Dennoch würde ich empfehlen, mit einer gewissen Mindestgröße zu arbeiten und auf Schnickschnack-Formen zu verzichten, denn nur so kommen die Muster richtig zur Geltung. In meinem Falle hieß das: eine runde Form mit glattem Rand und 5 cm Durchmesser.

Zur Kontrolle der Teigstärke
Es gibt Teigroller, die einen integrierten Abstandshalter haben, den man nach Bedarf einstellen kann. Da ich so etwas nicht besitze, habe ich mir aus Karton ca. 50 cm lange und 3 cm breite Streifen geschnitten und so viele davon aufeinandergeklebt, bis der Stapel etwa 5 mm hoch war. Von diesen Justierstreifen benötigt man zwei Stück, die man beim Ausrollen so platziert, dass die Lauffläche des Nudelholzes von den Streifen auf Abstand zur Arbeitsfläche gehalten wird und der Teig, der zwischen den Streifen liegt, so eine gleichmäßige Dicke von 5 mm erreicht. Natürlich kann man statt dessen auch entsprechende Rechteck-Holzleisten verwenden, wenn der Heimwerkerkeller derartiges beherbergt.

Kekse, Kekse, Kekse

Sonstiges
Mehlsieb, Teigschaber, Messer, Backpapier oder Dauerbackfolie, Frischhaltefolie. Eine Silikonunterlage für die Arbeitsfläche ist nicht unbedingt erforderlich, aber sehr nützlich.

Zubereitung (für das Leopardenmuster)

Butter (weich, bei Raumtemperatur), Zucker, Vanillezucker, Salz und die Eier zu einer schaumigen Masse schlagen. Dann Mehl und Backpulver dazusieben und zu einer homogenen Teigmasse verkneten. Etwa zwei Drittel des Teigs in Frischaltefolie schlagen und in den Kühlschrank stellen.

Vom verbleibenden Teig etwa ein Drittel abzwacken und mit 1 EL Kakaopulver zu einer hellbraunen Masse verkneten. Den Rest des Teigs mit dem restlichen Kakaopulver zu dunkelbrauner Masse verkneten, etwas Milch dazugeben, damit der Teig geschmeidig bleibt.

Aus dem hellbraunen Teig bleistiftdünne Würstchen drehen, den dunkelbraunen Teig dünn (ohne Abstandshalter) ausrollen und die hellbraunen Würstchen so darin einrollen, dass sie nicht komplett umschlossen werden, sondern ein paar Millimeter offen bleiben. Die Röllchen dann mit Frischhaltefolie gut abdecken und für mindestens 45 Minuten in den Kühlschrank stellen. Achtung: wir brauchen noch etwas dunkelbraunen Teig!

Nach ausreichender Kühlzeit einen Teil des hellen Teigs ausrollen, bis er eine gleichmäßige Stärke von 5 mm hat. Dann die Röllchen aus der Kühlung holen und in Scheiben schneiden. Diese dürfen ruhig unterschiedlich dick sein, denn so variiert das Fleckmuster später. Scheibchen relativ dicht mit der Schnittfläche nach oben auf dem ausgewellten, hellen Teig verteilen, danach noch winzige Kügelchen des dunkelbraunen Teigs in größere Zwischenräume geben. Vorsichtig mit der Handfläche andrücken. Frischaltefolie darüberbreiten und das Teiggebilde auf 5 mm Stärke plattrollen. Dann kann mit dem Ausstechen begonnen werden.

Und ab damit in den Backofen, der auf etwa 165 Grad vorgeheizt wurde. Bei Ober- und Unterhitze ungefähr 9 Minuten backen (für diejenigèn, die hellere Kekse bevorzugen). Backzeit kann nach Gusto auf 11 Minuten erhöht werden. Kekse dabei unbedingt im Auge behalten, denn sie sind dünn und werden deshalb schnell dunkel.

Natürlich bleibt beim Ausstechen immer ein Teigrest übrig, der nun aus hellen, hellbraunen und dunkelbraunen Teilen besteht, die man nicht mehr voneinander trennen kann. Also diese Reste aufbewahren und zum Schluss zu einer einheitlich braunen Masse verkneten, auswellen und wieder mit Stückchen der zweifarbigen Rolle belegen. Das kann man wiederholen, bis aller Teig aufgebraucht ist. So muss nichts weggeworfen werden und auch die Leoparden-Kekse auf hellbrauner Teiggrundlage sehen toll aus!

Mit diesen Keksen waren Heinz und ich schon sehr zufrieden, haben dann aber auch noch Zebra- und Giraffenmuster getestet. Fazit: Zebra sieht auch toll aus, man kann mit der Resteverwertungsphase etwas früher als beim Leopardenmuster beginnen und den Mischteig zu Schattenstreifen verwenden. Giraffe ist viel Filigranarbeit, doch das Ergebnis ist, trotz wesentlich mehr Aufwand, weniger plakativ als Leopard und Zebra.

Nachtrag: Noch ein paar Musterexperimente

Das mit dem Giraffenmuster hat mir keine Ruhe gelassen, also habe ich noch ein wenig weiterexperimentiert. Und eine Lösung gefunden, die ganz gut aussieht – finde ich.

Der Weg zum Giraffenmuster: hellen Teig wie zuvor auf 5 mm Stärke ausrollen, den mittelbraunen auf einer Frischhaltefolie auf etwa 1,5 mm. Diesen Teig dann für etwa 20 Minuten ins Gefrierfach geben. Wenn er hart ist, wieder herausnehmen und in grobe, ruhig etwas fransige, nicht allzu große Stücke reißen und mosaikartig auf dem hellen Teig verteilen. Frischaltefolie darüberbreiten, etwas andrücken, dann plan auf 5 mm Stärke auswellen und ausstechen. Es kommt vor, dass der ein oder andere Keks eher wie ein Fußball aussieht; diese kann man aussortieren, den Teig mit anderen Resten zu einer einfarbigen Masse verkneten und für andere Muster verwenden. Zum Beispiel solche:

Wem das zu viel des Gefrickels, Gepiddels und der Feinarbeit ist

Zugegeben, das alles macht schon ein wenig Mühe und Arbeit. Doch auch, wenn sich diese durchaus lohnt, so gibt es noch bequemere Methoden, zu einem leicht afrikanisierten Plätzchenteller zu kommen – Ausstechformen! Und man muss auch nicht unbedingt auf Elefant oder Giraffe zurückgreifen, es gibt da durchaus ausgefallenere Tiere, die man in Teig verewigen kann:

Ich hätte da allerdings auch noch etwas auf Lager, was nicht mal eben so schnell gemacht ist, dafür aber umso spezieller aussieht und eine Bereicherung eines jeden Plätzchentellers ist – und das nicht nur für Afrikaliebhaber. Dazu jedoch in einem separaten Beitrag: PERLHUHN-FEDER-KEKSE …

Viel Spaß beim Nachbacken!

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