Kurzchillen in Südtirol 2

Freitag, 2. Oktober 2009
Meran

Noch nie, ich schwöre, noch NIE habe ich in einem Bett gelegen und mir den Morgen herbei gesehnt. Heute Nacht ist das erste Mal. Die Matratze viel zu weich, das Kissen mehrfach zu groß und außerdem ist da noch der nächtliche Kampf mit dem Leintuch und der darunter liegenden Wolldecke, die sich bei jedem Umdrehen unter mir zu einer zunehmend härteren Wurst rollen. Die Arme aus dem Bett – zu kalt, die Arme wieder unter die Decke – zu warm. Gen Morgen sind dann im Zuge der ganzen Rumwälzerei alle Daunen der Zudecke am Fußende versammelt und obenrum, auch mit Armen unter der Decke, hält die Kälte eines unbeheizten Zimmers in einer Oktobernacht bei mir Einzug. Mehrmals bin ich versucht aufzustehen und das verdammte Bett auseinanderzunehmen. Doch ich will die Mädls nicht stören, die friedlich vor sich hinschnarchen und hin und wieder auch im Schlaf sprechen.

Endlich wird es langsam hell im Zimmer und im Ehebett rappelt, raschelt, knistert, schnauft es – Moni und Chrissie sind wohl auch wach geworden. Die Mädls tappern nacheinander schlaftrunken ins Bad, während ich mit Wonne die schreckliche Liegestatt in ihre Einzelteile zerlege. Kein Wunder, dass ich darin versunken bin! Das Untergestell ist das einer besseren Gartenliege und darauf thronen zwei zammgflackte Matratzen mit null Spannkraft. Eine davon wandert sofort in die Nische hinter meinem bettlichen Kopfende und wenn ich mir noch ein Spannbetttuch bei Frau PP besorgen kann, sieht die Sache sicher schon viel besser aus.

Frisch geduscht und voller Tatendrang schreiten wir in den Frühstücksraum hinunter, wo uns schon eine reich gedeckte Tafel empfängt. Jedes Zimmer hat hier seinen eigenen Tisch – wir scheinen mal wieder die wahren Spätaufsteher zu sein, denn alle anderen Tafeln sind schon abserviert bzw. die Rosenheimer Gäste räumen im Moment unseres Eintretens in die Stube ihr Tischlein gerade selbst ab. Aha!? Wir setzen uns erst mal und eine gut gelaunte Frau PP versorgt uns mit Kaffee, Tee und – auf unsere Tourifragen hin – auch mit Informationen, wo wir was unternehmen könnten. Dass wir mit Wandern so gar nix am Hut haben, kann sie zunächst gar nicht fassen, wartet dann aber professionell mit dem Vorschlag auf, wir könnten doch nach Meran fahren, da wäre heute Markt. Mit dem Auto hin, einen ebenen Stadtbummel machen – genau das Richtige für uns Faulschnecken! Frau Pirpamer liefert uns noch eine präzise Beschreibung, wo man in der großen Stadt Meran am besten parkt. Dann gestehe ich ihr meine Schlafmisere, worüber sie sich königlich amüsiert, vor allen Dingen über meinen Kampf mit der Leintuch-Wolldecken-Wurst. Ich finde es eigentlich nicht so lustig – doch böse sein kann ich ihr auch nicht, so fröhlich, wie sie kichert. Und sie verspricht mir, gleich nachher ein Spannbetttuch auf mein nächliches Unterlagenmonster aufzuziehen. Juhu! Gemütlich frühstücken wir zu Ende, fügen uns den Sitten des Hauses und tragen brav unser Geschirr selbst in die Küche.

Auf dem Küchendiwan liegt wohlig eine Karthäusermieze, bei der Moni sofort hängenbleibt. Chrissie erledigt derweil die Anmeldeformalitäten und wir ratschen ein wenig mit unserer herzigen Wirtin. Witwe sei sie seit kurzem, nach dem Tod ihres Mannes wurde weitestgehend die Viehwirtschaft aufgegeben, die Tochter Anneliese hätte den Stall für Pferde umgebaut und verdiene nun ein Zubrot mit Einstellpferden. Den Grund, warum sie selbst heute Morgen Lockenwickler auf dem Kopf trägt, erklärt sie uns auch: Morgen früh müssten wir mit ihrer Tochter vorlieb nehmen, denn sie sei auf einem Verwandtschaftstreffen im Ötztal. Verwandtschaft vom Mann, fügt sie erklärend hinzu. Sie sei ja seit seinem Tod kaum noch aus dem Haus, unter Leute gegangen, aber das Leben müsse weitergehen und dieses Treffen wäre eine schöne Gelegenheit. Große Lust hätte sie trotzdem nicht, aber, tiefer Seufzer, sie müsse ja mal wieder unter Menschen. Richtig wohl ist ihr bei dem Gedanken, ihre „Gäscht“ ihrer Tochter anzuvertrauen offenbar nicht, aber wir versichern ihr, wir würden es schon überleben und Anneliese mache ihren Job sicher ganz hervorragend. Wir sind so oder so in guten Händen, aber Frau Pirpamers Herzlichkeit und rührende Offenheit ist ganz besonders sympathisch. Nur zögernd beenden wir unseren Plausch, Moni bugsiert schweren Herzens die Kuschelmieze von ihrem Schoß und wir gehen rauf in unser Zimmer, um uns optisch für Meran zu präparieren.

Stadtfein besteigen wir das Auto und Chrissie kutschiert uns, nach dem wir glücklich von unserem steilen Parkplatz losgekommen sind, ins 16 km entfernte Meran. Kilometer für Kilometer verändert sich die Landschaft, das Tal weitet sich. St. Martin ist ein richtiges Alpendorf, aber je tiefer wir Richtung Stadt hinunterkommen, desto mediterraner wird der Baustil der Häuser. Apfelplantagen mit verlockend rotbäckigen Früchten säumen die Straße, die Erntezeit scheint in vollem Gange, denn überall sieht man Pflücker und mit Obstkisten beladene Minitraktoren. Bald kommen wir in Meran an und finden, dank Frau PPs exakter Wegbeschreibung auch sofort das zentrale Parkhaus. Ganz in der untersten Etage ergattern wir einen der 28 Restplätze, schrauben uns über eine Treppe vier Stockwerke wieder nach oben und sind gleich mitten in der Stadt. Schön ist es hier. Die Sonne scheint, prachtvolle Häuser strahlen Mittelmeerflair aus (obwohl sie nicht rostig sind…), Palmen stehen in vielen Gärten. Wir bummeln eine Straße leicht bergauf und landen auf einem Kirchplatz, auf dem zwei Marktstände ein kunterbuntes, kulinarisches Sortiment darbieten. Auch, wenn das ja noch nicht der eigentliche Markt sein kann, verlockt mich das Angebot zum sofortigen Kauf von vier Päckchen Teigwaren in ausgefallener Form und Färbung: eine Tüte gestreifter Farfalle, die wie Bonbons aussehen als Geburtstagsgeschenk für meine Kollegin Beate, bunte Herzerlnudeln für mein Schneckerl Heinz, 50 cm lange „Schwiegermutterzungen“ für mich und nochmal Farfalle in perfekten deutschlandfarbenen Streifen. Letztere sind ein kleiner Seitenhieb für Heinz, der bald Geburtstag hat und der sich, weil er weiß, dass er mich damit necken kann, einen Südwester-Hut für unseren bevorstehenden Afrika-Urlaub gekauft hat. Wenn schon deutsch-kolonial, denke ich mir boshaft grinsend, dann schon richtig! Moni spendiert uns allen samtig schimmernde, saftige Riesenpfirsiche und anschließend machen wir noch einen Abstecher in die Kirche. Hinter der Eingangstüre sitzt ein devot grüßender Bettler, der auf finanzielle Zuwendungen der Kirchenbesucher hofft. „Buon giorno“, tönt es unablässig aus seinem Mund, doch die christliche Spendierfreude scheint sich bei den zahlreich durch die Tür strömenden Kirchenbesichtigern in Grenzen zu halten. Auch wir zeigen uns knickerig, allein Moni investiert ins Heil, allerdings nicht beim Bettler. Sie stiftet zwei Kerzen, eine für ihre Tochter Pia und eine für ihren neuen Zahnarzt, der, nach langer Suche, sich bereits beim Erstbesuch als „Da-geh-ich-gerne-hin-Doktor“ herausgestellt hat. Ein guter Dentist ist sicher eine Kerze wert!

Danach entfliehen wir Frostbeulen der Kühle der wunderschönen Kirche und fragen uns nach dem Weg zum eigentlichen Markt durch. „Uh“, sagt meine Nudelverkäuferin (für meinen Einkauf kann sie uns als Gegenleistung schon mal sagen, wo die Konkurrenz zu finden ist), „das ist ganz schön weit, mindestens eine Viertelstunde zu Fuß!“ Es würde aber auch ein Bus fahren. Viertelstunde! Pah! Nein, beschließen wir Supersportler, wir gehen zu Fuß. Der Weg führt vorbei an prächtigen Villen, die von mächtigen Platanenbäumen beschattet werden. Zwischen den Villen stehen immer wieder, wie überall in europäischen Städten, 70-er-Jahre Bausünden von abgrundtiefer Häßlichkeit. Gnädig werfen die Platanen ihre Schatten über die abscheulichen Wohnkästen. Mir ist es immer wieder ein Rätsel, wie man für so etwas jemals eine Baugenehmigung bekommen konnte!

Nach 10 Minuten des Fußmarsches, wir befinden uns schon lange in einer Gegend, gehen in eine Richtung, in der wir den Markt nie vermutet hätten, passieren wir eine hübsche Villa, in der ein Dr. Vögele seine Praxis hat. Der Name und eine Hintergrundgeschichte, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, erzeugen bei uns Heiterkeitsausbrüche von einer Albernheit, die man normalerweise nur 14-Jährigen zutraut. Auf jeden Fall wird das Schild fotografisch festgehalten; Passanten sehen uns verwundert an – zu recht – aber es ist einfach zu witzig und so schön, mal wieder richtig albern zu sein! Kichernd setzen wir unseren Weg fort, vorbei am Bahnhof und kurz darauf sind wir am Markt angelangt. Betörende Düfte umschmeicheln unsere Nasen: Käsesorten aller Farben, Formen und Konsistenzen aus ganz Italien, Würste, Speck und Geräuchertes, Obst und Gemüse, Backwerk und Süßkram, soweit das Auge reicht! Wir schlendern erst mal nur mit den Augen genießend durch das verlockende Angebot. Erst wollen wir den ganzen Markt sichten und dann zuschlagen. An die Fressalienmeile schließt sich die Lederabteilung an. Gürtel, Jacken, Taschen, Geldbeutel. Geldbeutel! Schon lange suche ich einen neuen, denn mein alter löst sich schön langsam in seine Bestandteile auf, obwohl ich ihn schon mehrfach geflickt habe. Ich liebe meine alte rote Börse und – da bin ich ganz eigen – die neue muss sowohl in der Farbe als auch bei der Inneneinteilung mit der alten übereinstimmen. Seit zwei Jahren suche ich bereits und noch nie konnte ein Teil meinen Anforderungen entsprechen. Ein bisschen lustlos, weil ich nicht an einen Erfolg glaube, stöbere ich bei zwei Händlern: natürlich Fehlanzeige. Dann halt nicht! Da fällt mir im Weiterschlendern etwas Rotes ins Auge, es schreit mich förmlich an. Wie vom Magneten angezogen steuere ich darauf zu, öffne das rufende Portemonnaie, ein Strahlen geht über mein Gesicht und 30 Sekunden später ist es mein. Die Verkäuferin ist mindestens ebenso überrascht wie ich; sie, weil ich nicht gehandelt habe (aber über 20 Euro für echtes Leder kann man sich nicht beschweren) und ich, weil ich tatsächlich fündig geworden bin. Das kostbare Stück wandert zu meinen Nudeln und ich bin glücklich.

Auf den nächsten Metern ändert sich das Sortiment erneut und wir sind bei den Textilien angelangt. Von kitschigen Dirndln über rustikale Strickjacken, Altdamen-Blusen und windigen Fähnchen gibt es hier alles. Die richtige „Abteilung“ zum Stöbern und Lästern. Doch komisch: der ein oder andere Standlbesitzer zeigt seltsame Räumaktivitäten. Die werden doch nicht schon schließen?!? Minuten später bestätigt sich unser bis dato vager Verdacht, als wir das Gespräch zweier Marktleute mitbekommen. Hier ist um 13.30 Uhr Zapfenstreich. Verdammt, es ist schon 12.45 Uhr und wir wollen doch noch Köstlichkeiten einmarkten! Also beschleunigen wir unseren Schritt, bis wir bald darauf das hintere Ende des riesigen Marktes erreichen, drehen um und gehen auf der anderen Seite der Standlgasse wieder Richtung Fressalien. Moni macht noch einen kurzen Abstecher in die Tiefen eines bereits im Abbau begriffenen Textilstandes und greift nach einem kuschelig aussehenden Nachthemd, das sich beim Entfalten als zirkuszeltgroßer Erotikkiller herausstellt. Stirnrunzelnd will sie es gerade wieder beiseite legen, als der geschäftstüchtige Verkäufer bereits anhebt, sie über die Vorteile dieses wunderbaren Kleidungsstücks zu informieren. Entweder ist der Mann blind, oder sein Verkaufsinstinkt führt ihn über Leichen… Wir flüchten weiter zum nächsten Stand, wo Moni doch noch ein Kleidungsstück ersteht, das um Welten besser zu ihr passt als das Oma-Nachthemd von vorhin: ein hübsches zweifarbiges T-Shirt mit allerlei Applikations- und Bändchen-Raffinessen, das ihre Mutter, so Moni, sicher kurz und bündig als „Hadern“ bezeichnen würde. Also nix wie den Hadern in die Tüte gepackt und weiter zu den kulinarischen Köstlichkeiten.

Die Fressalienhändler haben es noch nicht ganz so eilig mit dem Aufräumen und wir können uns in aller Ruhe noch mit Schinken, Speck und Käse eindecken, natürlich nicht, ohne vor dem Kauf immer auf ein Probierstückerl zu bestehen. Schön langsam reicht es uns dann auch mit unserem Einkaufsbummel und mit mehr oder weniger schwer beladenen Taschen machen wir uns zurück auf den Weg Richtung Innenstadt. Und Durst haben wir! Lange ist kein Lokal in Sicht, aber schließlich, kurz vor dem Erreichen des Stadtkerns, werden wir doch noch fündig: eine, naja, nicht gerade gemütliche Pizzeria, wo man draußen sitzen kann und sicher nicht zum Essensverzehr gezwungen wird. Ächzend lassen wir uns nieder und genießen das kühle Bier, das uns ein semifreundlicher Kellner kredenzt. Der Lärm der Freiheitsstraße in unserem Rücken macht es manchmal fast unmöglich, sich zu unterhalten. Doch wir lassen uns weder den Gerstensaft noch den Tag vermiesen und trinken in Ruhe aus. Als wir zahlen wollen, bemerken wir, dass außer uns keine Gäste mehr da sind, die Tür der Pizzeria geschlossen und die Kellner selbst am essen sind. Nur unwillig folgt der bei der Nahrungsaufnahme gestörte Ober unserem Ansinnen, doch bitte bezahlen zu wollen, aber mei, dann hätte er halt vorher kassieren sollen.

Wir packen unsere Errungenschaften und stürzen uns, nachdem wir einen Stadtplan studiert haben, der keine sehenswerten Punkte mehr aufwies, wieder in unsere Tiefgarage und fahren zurück zum Innergatterhof. Dort angekommen, wirft sich Moni in ihren „Hadern“ und wir stürmen zum Gästebalkon auf der Westseite des Hauses, um noch die letzten Sonnenstrahlen auszukosten. Chrissie und Moni lesen blinzelnd, ich schreibe meine Postkarten und, kaum ist es 17.30 Uhr, verschwindet die Sonne hinter den gegenüberliegenden Bergen und es wird saukalt. Fröstelnd flüchten wir in unser Zimmer, mümmeln uns in kuschelige Jacken und Chrissie schenkt auf dem Balkon schon mal großzügig Bailoni zum Aufwärmen in die Likörgläser. Moni allerdings stolpert beim Betreten des Balkons über ein Tischbein, alle drei Gläser fallen um, rollen vom Tisch und zerschellen auf dem mit Kunstrasen gepolsterten Boden. Was für eine klebrige Sauerei! Wir versuchen, den ärgsten Schaden zu begrenzen, wischen, waschen, tupfen, aber es klebt wie Affenscheiße – vor allen Dingen der Boden. Das können wir leider auch nicht ändern, aber besonders schade ist’s halt um den guten Marillenlikör… Moni holt aus dem Frühstückszimmer neue Stamperl und wir kommen doch noch zu unserem Likörchen. Wie in der Opernloge, wenngleich einer klebrigen, sitzen wir da und beobachten den Bruder von Frau PP beim abendlichen Schafefüttern, inspizieren genau die vorbeifahrenden Autos, die sich die steile Bergstraße hinter dem Haus nach oben schrauben. Wir müssen unbedingt noch erkunden, wo die Straße genau hingeht! Aber heute nicht mehr, denn schön langsam rührt sich der Hunger bei uns und wir beschließen, diesmal die Braugaststätte an der Hauptstraße zu besuchen. Eine halbe Stunde später sind wir da und werden von einem etwas befremdlichen Eingangsbereich empfangen. Nach der Eingangstüre geht es rechts in einen Gastraum, in dem aber schon alle Tische besetzt ist. Also müssen wir vorbei an der zentralen Bar, der gegenüber sich mehrere Sitzgelegenheiten befinden – alle mit Blickrichtung auf die Bar. An der Bar und auf diesen Sitzgelegenheiten haben sich einheimische Burschen unterschiedlicher Alterstufen platziert, deren größtes Vergnügen es zu sein scheint, passierende Touristinnen zu begaffen. Und da müssen wir jetzt durch. Es wird lauthals kommentiert und gepfiffen, einigen fallen fast die Augen aus dem Kopf und ein Barfüßiger(!) in kurzen Hosen bietet sich nur zu gerne an, mich zu wärmen, als ich in meine Fleecejacke gehüllt an ihm vorbeirausche. Komisches Lokal!

Doch wenigstens die Speisekarte sieht normal aus und auch die Kellnerin ist nur freundlich. Wir nehmen ein leckeres Mahl zu uns und Moni versucht anschließend, ihre Postkarten zu schreiben. So recht will ihr nichts einfallen und wir ziehen sie deswegen ein bisschen auf. Damit sie in Ruhe schreiben kann, stellen wir ihr die Speisekarte wie einen Paravent auf, aber trotzdem will’s mit der Konzentration nicht so richtig klappen. Na gut, beschließen Chrissie und ich, gehen wir halt für ne Weile vor die Tür, machen ein Rauchpäuschen. Ungeschoren schaffen wir Burschenpassage, beim Rausgehen, doch auf dem Rückweg hat man schon auf uns gewartet. Wieder wird gejohlt und gepfiffen und mein Barfüßer versucht sogar seine Wärmversuche in die Tat umzusetzen, indem er mir dreist an den Hintern fasst. In jüngeren Jahren hätte ich ihm wahrscheinlich eine geschallert, aber heutzutage weiß ich, dass es besser ist so zu tun, als hätte man es gar nicht bemerkt. Ein wenig befremdlich allerdings finde ich es schon, schließlich sind wir hier in einem angesehenen Haus und nicht in der versifften Dorfkneipe. Dennoch hat sich unser Opfer gelohnt, denn als wir wieder beim Tisch sind, hat Moni ihre Urlaubspost vollendet. Gemütlich trinken wir noch aus, flitzen geschwinde durch die Anmachgasse, zahlen an der Zentralkasse und fahren mit vollen Bäuchen wieder rauf zu unserem Hof. Auf dem Balkon ist es recht frisch, im Zimmer auch und so kuscheln wir uns kurzerhand unter unsere warmen Daunendecken, um noch ein bisschen zu lesen. Meine Matratze ist tatsächlich mit einem Spannbetttuch bezogen und mein vorsichtiger Liege- und Wendeversuch fühlt sich vielversprechend an! Gute Nacht, du geruhsamer Chill-Tag, der du doch so ereignisreich gewesen bist!

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