Das Audi Camp liegt 12 km vor den Toren Mauns, also in eher ländlichem Idyll. Das hat auch seine Schattenseiten, wie wir schon frühmorgens erfahren dürfen. Meine Mitreisenden werden bereits gegen 2.00 Uhr von durchdringendem Hahnengekrähe, das von allen Seiten zu kommen scheint, unsanft aus dem Schlaf gerissen. Bei mir filtert das Trommelfell noch das Schlimmste aus meinen Träumen, aber als um ca. 5.00 Uhr die Esel lauthals mitlärmen, ist es auch um meine Ruhe geschehen. Da aber bald die Sonne aufgehen wird, ist das nur halb so schlimm. Heute haben wir es auch nicht eilig. Es stehen ein paar Besorgungen an, ein bisschen Souvenir-Shopping, ein wenig Maun-Sightseeing, Ansichtskarten schreiben und am Pool abhängen, also ein Pausentag, über den es nicht viel zu berichten gibt.
Allenfalls eines: als wir auf den Shoprite-Parkplatz einbiegen sehe ich gerade noch einen sich entfernenden Safariguide, der mir sehr bekannt vorkommt. Das war doch tatsächlich Anthony, mit dem Ute und ich vor 8 Jahren in Botswana unterwegs waren. Ein Naturbursche, der Afrika in sich trägt, es fühlt und lebt, mit einem unerschöpflichen Wissen und unendlicher Liebe zu diesem Kontinent. Einer, der Nachts auf seinem Truck liegt, dem Löwengebrüll lauscht und darob immer wieder ein verzücktes Lekker-Lekker von sich gibt. Einer, der bis zum Handgelenk im Elefantendung wühlt und freudestrahlend seine Analysen kundtut. Einer, dessen Führung wir sehr genossen haben und gleichzeitig bedauerten, dass er sich an Overlandertouris verschwendet. Denn auch in unserer Gruppe waren einige dabei, die das Lekker-Lekker in keinster Weise nachvollziehen konnten und beim Wort Elefantendung nur angewidert das Gesicht verzogen.
Bild © Louis
Schreibe den ersten Kommentar