4. April 2013, Victoria Falls > Hwange NP, Sinamatella Camp

Ein bisschen ausschlafen? Nee, heute nicht, denn SAFFTWLZB ist bereits bei Sonnenaufgang in voller Aktion. Alle verfügbaren technischen Geräte leisten hierbei lautstarken Dienst, akustisch aufgewertet vom geräuschvollen Geräume ihrer menschlichen Besitzer – der ganze Wahnsinn muss ja schließlich wieder fahrttauglich verstaut werden. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie man für einen einzigen Abend so viel Kram rausräumen kann, nur um ihn am nächsten Morgen wieder zu verpacken. Mir persönlich wäre das ja echt zu blöd! Vielleicht aber ist gerade das der besondere Kick, den der campende Südafrikaner unbedingt braucht. Hatte die Gedauerwellte nicht von einem URLAUB in Vic Falls erzählt? Urlaub umfasst in der Regel mehrere Tage und Vic Falls ist hier. Warum ist die Truppe dann aber erst gestern Abend im Camp angerückt? Na klar, resümiere ich, die fahren heute gar nicht heim, sondern verbringen einen weiteren Tag vor Ort! Und damit der schon gut anfängt, räumen sie jetzt alles zusammen, um es heute Abend erneut aufzubauen, an der selben Stelle! Nö, so bescheuert können nicht mal Südafrikaner sein, oder?

Doch wie dem auch sei, wichtig ist einzig und alleine, dass wir heute weiterfahren und ich meine These nicht persönlich überprüfen werde müssen. Ich würde sie auch kein weiteres Mal ertragen, diese betulich-lärmende G’schaftelei: die Damen putzen, wienern und saugen sich einen Wolf, die Jugendlichen verrichten gewichtige Hilfsdienste, die permanent kommentiert und dirigiert werden, die Kleinkinder stehen plärrend im Weg und die Herren der Schöpfung koordinieren den Irrsinn mit markigen Gesten und kasernenwürdigem Befehlsgeschrei. Abartig! Wir hingegen lassen es gemütlich angehen und genießen die Darbietung unserer Nachbarn wie einen gut gemachten Horrorfilm, bei dem man zwischen Grauen und wohliger Gänsehaut pendelt, sich selbst jedoch in absoluter Sicherheit befindet. Doch jeder Film geht mal zu Ende, so auch dieser. Die Südafrikaner ziehen ab, Ruhe kehrt ein und wir können uns nun endlich um unsere eigenen Belange kümmern.

Eingang zum Nationalpark
Schautafel Fallkante
Warzenschweine
am saftigen Grün

Diese jedoch sind wesentlich schneller und deutlich geräuschärmer erledigt, als das bei unseren entschwundenen Nachbarn der Fall war: rasch ist unser bescheidenes Equipment zu Boden gerungen und im vergleichsweise sparsam ausgestatteten Auto verstaut. Dann klettern wir still in den bepackten Wagen, um diesen gastlichen Ort zu verlassen und Kurs auf den Mosi-Oa-Tunya Nationalpark zu nehmen. Annette und Jochen, die die Fälle schon mehrmals besichtigt haben, wollen sich heute jedoch die gesalze Eintrittsgebühr von 30 US-Dollar ersparen und stattdessen ein paar andere, weniger teure Dinge erledigen. Auch ich war schon diverse Male an den Fällen, berappe diese Summe aber gerne, denn erstens hege eine heimliche Vorliebe für die zimbabwische Seite und zweitens möchte ich natürlich an Heinz’ Seite sein, wenn dieser dem „Donnernden Rauch“ seinen Jungfernbesuch abstattet.

Master Livingstone

Wir lassen uns also von unseren Freunden absetzen, löhnen, durchschreiten das Gate und nähern uns dann Schritt für Schritt dem donnernden Tosen des Wasserfalls, das von Anfang an dumpf vibrierend in unseren Ohren dröhnt. Noch aber ist nichts von der Gischt zu spüren, im Gegenteil. Trockene Blätter bedecken die gepflasterten Wege, es ist heiss, die Bäume und Sträucher präsentieren sich in verhaltenem Grün und die bronzene Statue David Livingstones glänzt nur an den Stellen, die von tätschelnden Besucherhänden glattpoliert wurden. Dann aber greift der Sprühnebel nach uns, zuerst noch zaghaft, wenig später jedoch mit der Macht einer voll aufgedrehten Riesendusche. Bereits am ersten Aussichtspunkt auf den Devil’s Cataract – wir werden dort nur leicht befeuchtet – können wir schon deutlich ahnen, was in der Folge auf uns zu kommt! Wasser, Wasser, und nochmal Wasser! Besser, wir genießen jetzt den Blick auf diesen kleinen Teil der Fälle gebührlich, bevor uns die Dusche komplett verschluckt…

Devil’s Cataract
Gischt, Gischt…
Noch sitzt die Frisur
… und noch mehr Gischt
Sieht trocken aus –
ist es aber nicht!

Und wir genießen in vollen Zügen diesen kleinen Teil der gigantischen Fälle, der sich tosend und gischtend in eine Tiefe stürzt, die man auch hier nur noch erahnen, nicht aber sehen kann. Eine im Wassernebel verschwindende Abbruchkante, ein weichgezeichnetes Bild der dahinterliegenden Landschaft, das gefilterte Licht der Sonne, Bilder à la Hamilton – und das ohne über das Objektiv gezogenen Nylonstrumpf… Eine ungemein schöne, ganz eigene Stimmung! Heinz ist hingerissen – ich nicht weniger, dennoch aber bin ich etwas traurig: gerne hätte ich ihm einen deutlicheren Blick auf dieses einzigartige Naturschauspiel gegönnt. Doch welche Gedanken mache ich mir da? Die Fälle gibt es eben nur in dem Zustand, den der jeweilige Wasserstand vorgibt und alles hat seine Vor- und Nachteile. Unser heutiger Nachteil besteht lediglich darin, dass wir wenig bis gar nichts sehen, der Vorteil aber ist, dass sich die unbändige Gewalt hautnah spüren lässt. Ein donnerndes Vibrieren, das durch und durch geht, dessen brummend-dumpfe Frequenz den Körper mit jeder Faser erbeben lässt, das den Boden unter den Füßen zum Erzittern bringt und ein pladdernder, warmer Platzregen, der uns Gänsepusteln auf die Haut zaubert – weil er so unglaublich dicht ist und gleichzeitig einen derartigen Luftsog erzeugt, dass wir fröstelnd erschaudern! Und als wir die Kameras weggepackt und wasserdicht verstaut haben, spüren wir diese Urgewalt umso intensiver. Bis auf die Knochen nass, mäandern wir Hand in Hand durch einen triefenden Mikro-Regenwald, baden in undurchdringlicher Gischt und ohrenbetäubendem Getöse, wärmen uns an einzelnen Sonnenstrahlen, die diese Wand durchdringen können, um uns gleich darauf wieder in eine samtig-weiche Land-Unter-Welt zu stürzen. Herrlich!

Die Zeit verschwindet in der Gischt, in dieser Zauberwelt. Wir können deshalb auch nicht sagen, wie viele Sekunden, Minuten oder gar Stunden seit unserer Ankunft am Gate vergangen sind. Und wäre da nicht diese begrenzende Balustrade, die uns am Weitergehen hindert, so würden wir wahrscheinlich noch weitere Sekunden, Minuten, Stunden hier zubringen. Die hölzerne Sperre aber dirigiert uns wieder zurück. Pitschnass und ohne auch nur einen anderen Touristen gesehen zu haben, erreichen wir irgendwann erneut trockenere Gefilde. Mit der zunehmenden Trockenheit gewinnt die Luft am Wärme, der Park füllt sich mehr und mehr mit Menschen. Die meisten sind geschockt von dem Bild zweier getaufter Mäuse, das Heinz und ich abgeben: „Whooo, quite wet out there, isn’t it?!“ „Ja, richtig nass, Leute – aber so schön!“ Doch wir können das Erlebnis dieser Mega-Dusche wohl nicht in ausreichendem Maße preisen, denn fast alle Besucher, die uns auf dem vergleichsweise trockenen Rückweg zum Gate begegnen, lassen sich von unserer Durchnässtheit ins Bockshorn jagen und begnügen sich damit, die Fälle gehört zu haben. Zu nass, nö, nö, nö, das brauchen wir nicht – schon sind sie wieder weg. Tja, da hat das Zimbabwean Tourism Board wohl noch einiges zu tun! P { margin-bottom: 0.21cm; }Das
Land ist mit dem größeren Teil der Fälle gesegnet, doch trotzdem
gibt es hier keine Regenmäntel zu leihen:
der willige Tourist auf zimbabwischer Seite führt also derlei Ausrüstung entweder selbst mit sich oder er erwirbt einen Regenschutz auf dem Souvenirmarkt. Der aber liegt deutlich jenseits des Gates, dort, wo eine derartige Nässe recht unwirklich, ja beinahe unvorstellbar erscheint. Ist man jedoch im Nationalpark erst mal drin, kommt man zwar wieder raus, nicht aber wieder rein – zumindest nicht, ohne erneut den Eintritt zu bezahlen. Das ist, gelinde gesagt, ungeschickt. Gut, wir befinden uns in der Nebensaison, in der ohnehin wenig Touris unterwegs sind und ich bin schon so lange nicht mehr in Zimbabwe gewesen, dass ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen möchte – eventuell gibt es in der Hauptsaison ja doch einen Regenmantelverleih… Doch das, was Heinz und ich auf unserem Rückweg ins Trockene erleben und erst recht das, was uns auf dem Souvenirmarkt widerfährt, gibt meiner Vermutung recht.

Erfolgreich haben wir beide also, gut durchgeweicht und pitschnass, alle anderen Touristen abgeschreckt. Uns begegnen sogar noch ein paar, mit Regenschirmen ausgestattete Herrschaften, aber auch diese nehmen Abstand vom Besuch der Fälle, als wir ihnen bestätigen, dass ein Regenschirm absolut wirkungslos sei, schließlich käme das Wasser aus allen Richtungen. Ja, sag mal, sind die denn alle aus Zucker? Was ist denn so schlimm daran, bei rund dreißig Grad Außentemperatur eine kühle Dusche abzukriegen? Gut, es gibt Menschen, die sehr empfindlich sind und sofort eine Erkältung oder das Gliederreißen bekommen; die kann ich verstehen. Nicht aber die, die Klimaanlagen ertragen können, ja, sogar noch für absolut nötig erachten; denen kann doch so etwas nichts anhaben! Und Klamotten zum Wechseln hat doch auch jeder dabei. Aber nein, die Zuckersissies verzichten lieber auf ein einzigartiges Erlebnis, als sich nass zu machen. Nun, mir soll’s egal sein.

Jasminum fluminense
Solanum seaforthianum
Urena lobata

Doch apropos Klamotten wechseln: Heinz und ich erreichen den Parkplatz, wo ich mit Freude registriere, dass unsere Freunde bereits eingetroffen sind und das Auto ganz hinten, in der letzten Reihe direkt am Zaun geparkt haben. Ideale Voraussetzungen, unauffällig und ungesehen in trockene Kleidung zu schlüpfen, denke ich, als ich die Umgebung scanne. Vor und links neben uns der Zaun, dahinter dichtes Gebüsch, kein Mensch weit und breit. Vorsichtshalber platziere ich mich noch zwischen zwei geöffneten Türen, dann beginne ich, mir die nassen Sachen vom Leib zu schälen. Das T-Shirt habe ich noch an, untenrum jedoch bin ich bereits splitterfasernackt, als es im Gebüsch raschelt und sieben Schwarze aus dem Gestrüpp brechen, um uns durch den Zaun hindurch ihre Waren anzubieten. Hups! Doch die Herren sind so eifrig um Kundschaft bemüht, dass sie meine Blöße nicht im Geringsten zu bemerken scheinen. Wenn ich jetzt aber beginne, in Slip und Hose zu schlüpfen, dann werden sie wohl wahrnehmen, dass die Touristin vor ihnen sehr unschicklich gekleidet ist – nämlich fast gar nicht. Gerade will ich mich deshalb unauffällig ins Auto hieven, als Heinz mit einem Handtuch herbeieilt und mich damit gentlemanlike vor zudringlichen Blicken abschirmt. Nun kann ich mich zwar in aller Ruhe umziehen, den Verkaufsknaben aber dämmert langsam, wobei sie da gestört haben… Das wiederum hat natürlich lautstarkes Juchzen, anfeuerndes Gröhlen und schrilles Pfeifen zur Folge. Ich komme mir ziemlich blöd vor, und Heinz würde die Jungs gerne vertreiben, kann aber nicht, denn er muss ja das Handtuch festhalten. Also mache ich das Beste draus, werfe mich schnell in trockene Klamotten, trete aus meiner Umkleidekabine und knickse kokett vor den außer Rand und Band geratenen Jungs. Diese Geste normalisiert die seltsame Situation sofort, die Daumen meines Publikums gehen allesamt nach oben und das Gröhlen verstummt. Puh, überstanden! Normalerweise bin ja weniger g’schamig, aber es kommt eben immer auf die jeweilige Sachlage und Gesamtkonstellation an – DIE war gerade sicher nicht für einen unfreiwilligen Striptease geeignet, so viel steht fest.

Radnetzspinne
Asystasia gangetica
Zinnia peruviana

Doch nun bin ich ja wieder gesellschaftsverträglich gewandet und kann mich mit Heinz auf den Souvenirmarkt begeben, wo Annette bereits seit einer geraumen Weile zugange ist. „Hast du was gefunden?“ „Ja, einen Baobab aus Perlen, da mache ich ne Lampe rein. Das sieht bestimmt toll aus!“ Spricht’s, präsentiert uns ihre Beute und verschwindet flugs zwischen den kleinen Holzbuden. Na, dann schauen wir doch auch mal! Langsam bummeln wir über den Markt und bleiben schließlich bei einer Bude kleben, die wunderschöne kleine Perlentiere auf dem Tresen drapiert hat. Die Verkäuferin bemerkt unser Interesse natürlich sofort und preist engagiert ihre Ware. Mitten im Gespräch jedoch greift sie nach einem Stapel bunter Plastik-Regenjacken, flitzt aus der Bude und lässt uns völlig verdutzt zurück. Was war das jetzt? Als wir uns nach der möglichen Ursache dieses ungewöhnlichen Verhaltens umblicken, sehen wir, dass alle Standbesitzer, auch die, die nur eine einzige Regenjacke anzubieten haben, soeben das selbe tun: Jacken zusammenraffen, auf den neu angekommenen Reisebus losstürmen und ihre Ware den entsteigenden Touris anbieten. Beziehungsweise aufdrängen. Heinz und ich, die wir gerade ernsthaft an etwas interessiert waren, stehen nun da wie bestellt und nicht abgeholt. Na, dann halt nicht! Etwas pikiert begeben wir uns zum Parkplatz zurück, bewundern erneut Annettes Baobab und steigen schließlich ein, um uns auf den Weg zum Hwange NP zu machen. Jochen hat gerade den Motor angeworfen, um rückwärts aus der Parklücke zu rangieren, als es plötzlich heftig zu klopfen beginnt: es ist die Verkäuferin, die uns soeben recht rüde hatte stehenlassen. Nun ist sie da, sich zu entschuldigen, mit einem Arm voller Waren (keine Regenjacken) und sich zu erklären: „Es tut mir so leid, aber ich musste sofort reagieren, als der Bus ankam. Regenjacken gibt es nämlich nur hier, auf dem Markt, und das ist ein sehr gutes Geschäft, wenn wir die Kunden erwischen, bevor sie im Nationalpark verschwinden. Entschuldigung, Entschuldigung, tausendmal Entschuldigung, dass ich Sie habe stehen lassen. Doch ich habe jetzt alles dabei, was Sie interessieren könnte…“ Erwartungsvoll sieht sie uns an.

Ach je, das ist ja fast schon rührend, wie sich die Marktfrau um Wiedergutmachung bemüht! Leider aber müssen wir ihre Erwartungen enttäuschen, denn erstens ist Heinz und mir die Kauflust inzwischen vergangen und zweitens ist Jochen schon ein bisschen ungeduldig und möchte endlich fahren. Mit bedauerndem Kopfschütteln teilen wir der eifrigen Verkäuferin unsere Entscheidung mit. Um ihre sichtbare Enttäuschung wenigstens etwas abzumildern, zeige ich ihr Lurchi und rolle verzweifelt mit den Augen – ich dürfe nichts mehr kaufen, denn mit der Perlenechse an Bord sei unser Stauraum nun wirklich völlig ausgeschöpft. Und ein interessierter Blick ins Innere unseres Autos beweist der Marktfrau, dass ich nicht lüge: wie ein armes Sünderlein sitze ich auf meinem Platz auf der Rückbank, Lurchi in den Armen, zugehängt mit nassen Klamotten. Da muss sogar die Verkäuferin lachen! Kichernd rafft sie ihre Ware zusammen und lässt uns mit guten Wünschen für die weitere Reise ziehen.

Tja, gute Wünsche sind genau das, was ich jetzt ehrlich brauchen kann, besser noch – einen guten Rat… Aber der ist im Moment teuer, denn mein gestern so wurstig von mir geschobenes Transportproblem holt mich soeben volle Breitseite ein. Wohin mit Lurchi? Ich kann ihn doch nicht die nächsten Tage über ständig im Arm halten! Er ist zwar recht stabil, aber auch viel zu kostbar, um ihn in den schwer bepackten Laderaum zu stopfen. Für den Fußraum ist er definitiv zu groß, in die Mitte der Rückbank passt er erst recht nicht und hinter uns ist auch kein Platz. Verzweifelt lasse ich meinen Blick durchs Wageninnere schweifen – und bleibe an der canvasbespannten Safariluke über mir hängen. Das könnte gehen! Mit List und Tücke, mit etwas Gedrücke und Gezerre, bekomme ich das stattliche Perlentier tatsächlich dort verstaut, direkt über meinem Kopf, bombenfest! Der Schwanz klemmt nun im hinteren linken Eck, das rechte Vorderfüßchen schräg gegenüber und der Kopf ragt luftig darüber hinaus. Als wären die Luke und Lurchi füreinander gemacht!

Achtung, Elefanten!
Traumhafte Allee
Begrüßungsgiraffe

So, Problem gelöst, es kann weiter gehen: Lurchi schwebt über mir, ich im siebten Himmel und bald schon haben wir die relativ kurze Strecke bis zur nordöstlichen Einfahrt in den Hwange Nationalpark geschafft. Ein völlig unspektakulärer Wegweiser heißt uns plötzlich rechts abbiegen, der Teerbelag verabschiedet sich, die Pad wird staubig – sonst weist nichts darauf hin, dass wir uns tatsächlich bereits auf Nationalparkgebiet befinden. Sind wir echt schon drin? Ja! Nach einiger Zeit des Gezockles durch durchaus ansprechendes Buschgelände werden wir endlich standesgemäß empfangen: eine Giraffe, die quer über die Fahrspur schreitet, begrüßt uns, indem sie uns mißtrauisch beäugt, um gleich darauf Gas zu geben und im gegenüberliegenden Gestrüpp zu verschwinden. Hallo, du Schöne! Das war es aber auch schon mit dem bereitgestellten Empfangskomitee – auf den nun folgenden Kilometern präsentiert sich uns der Hwange eher wie ausgestorben. Unsere aufkeimende Enttäuschung jedoch legt sich schlagartig, als wir das Hochplateau erreichen, auf dem Sinamatella, unser heutiger Übernachtungsort, thront! Wir durchfahren ein unbemanntes Tor, parken unseren Wagen vor einem schäbig aussehenden Gebäude, melden uns bei einem erfreuten Ranger den Erfordernissen entsprechend an und kurven dann hinaus auf die tischebene Fläche des Campgeländes, wo wir uns einen Platz aussuchen dürfen. Ziemlich am Rande nur nehmen wir zur Kenntnis, dass wir die einzigen Gäste sind: das Panorama ist so überwältigend, so fesselnd, es verdrängt alle anderen Eindrücke!

Ankunft in Sinamatella
Das Ranger-Office
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Wir befinden uns auf einem weitläufigen Plateau, das an seinen Rändern steil abfällt – hinab auf eine baumbestandene Ebene, die sich in alle Himmelsrichtungen erstreckt, soweit das Auge reicht. Von hier oben blickt man auf kleine, blinkende Wasserflächen, deutlich sichtbare Tierpfade, eine Fläche, die in unterschiedlichen Grün-, Gelb- und Brauntönen schimmert, wogende Bäume, die markanten Silhouetten riesiger Baumeuphorbien und einen leuchtend blauen Himmel, der durch die umherziehenden Schäfchenwolken noch unendlicher erscheint, als er ohnehin schon ist. Ein geradezu zauberhafter Ort! Wir brauchen eine ganze, eine ziemlich lange Weile, bis wir uns in diesem umwerfenden Panorama eingefunden haben. Dann erst haben wir auch Augen für die anderen Dinge, die uns hier umgeben: schäbige Bungalows, abblätternde Farbe, rostende Gitter, bröckelnder Beton. Überall ist ein deutlicher Verfall zu sehen. Doch trotz aller Schäbigkeit regiert hier gleichzeitig eine sichtlich um Sauberkeit und Behaglichkeit bemühte Hand – jemand, der uns herzlich willkommen heißt und sichtlich um unser touristisches Wohlgefühl bemüht ist. Das kann man ganz deutlich spüren. Nichtsdestotrotz macht sich in uns eine recht seltsame Stimmung breit: diese fast greifbare Herzlichkeit, gepaart mit der maroden Ausstrahlung des Platzes und dem unglaublichen Panorama – das hat etwas immens Anrührendes, etwas sehr Ergreifendes und gleichzeitig Unwirkliches. Wir alle fühlen es, doch keiner von uns kann es richtig in Worte fassen.

Blick vom Plateau
Traumhafte Weite
Idylle pur

In dieser ungewohnten, aber durchaus nicht unangenehmen Atmosphäre errichten wir nun unser Lager, bevor wir uns unter einem Schattendach am Rande des Plateaus niederlassen und erst mal Kaffee und Kekse zu uns nehmen. Während wir unser Kaffeepäuschen genießen und dabei die Blicke ununterbrochen in die Ebene schweifen lassen, erhalten wir Besuch. Es ist Theo, der Attendant des Camps – also der Betreuer des Platzes und seiner Gäste. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Touristen mit Feuerholz zu versorgen, die Feuerstellen und sanitären Anlagen sauber zu halten, einmal am Tag (sofern möglich) warmes Duschwasser zu bereiten, den Abfall zu entsorgen, alle Armaturen (sofern noch vorhanden) und sonstigen Einrichtungen in Schuss zu halten und vieles mehr. Der Attendant ist somit Hausmeister, Putzfrau und Mechaniker in einer Person. Jedes der Hwange-Camps hat mindestens einen solchen Attendant, das wußten wir bereits und auch, dass der, laut seiner Jobvorgaben, unauffällig und im Hintergrund agieren sollte. Umso erfreuter sind wir jetzt, unsere „Gute Fee“, die Seele des Platzes, persönlich kennenzulernen. Das ist also der Mann, dessen Wirken uns gleich zu Anfang willkommen geheißen hatte! Wir begrüßen ihn herzlich und laden ihn, als wir seine sehnsüchtigen Blicke bemerken, natürlich sofort ein, mit uns Kaffee zu trinken. Etwas schüchtern steht Theo nun mit seiner Kaffeetasse neben dem Schattendach und nippt andächtig an dem heißen Getränk. Mehrmals bitten wir ihn, sich zu uns zu setzen und bei den Keksen zuzugreifen, doch nur sehr zögerlich kommt er unseren Aufforderungen nach. Dann endlich setzt er sich. Wir merken, dass er viel zu erzählen hat, dass ihm unendlich viel auf der Seele brennt, doch er traut sich nicht so richtig.

Schattendach
Unsere Campsite
Erkundungsgang auf dem Camp

Mit lockerem Small Talk, einer weiteren Tasse Kaffee und drei Sorten Keksen gewinnen wir schließlich doch noch sein Vertrauen. Stockend erzählt er uns: er sei 28 Jahre alt, immer noch unverheiratet, komme aus Hwange, einer Minenstadt am Rande des Nationalparks und sei froh, hier, wo die Luft sauber sei, arbeiten zu können. Wir versichern ihm, dass er seinen Job wirklich toll mache und wir seine fürsorgliche Hand deutlich spüren konnten, als wir hier ankamen. Das freut Theo sehr, er strahlt über das ganze Gesicht, verstummt aber wieder und schlürft wortlos-verlegen seinen Kaffee. Der Damm seiner gestauten Erzählungen bricht erst, als ein Greifvogel über das Plateau schwebt und Jochen, ganz nebenbei, zum Fernglas greift. Dieser Griff zum Feldstecher wirkt wie eine redetechnische Initialzündung bei Theo. Warum, das erfahren wir im Laufe seines Berichts – aber auch, was in dem jungen Mann wirklich vor sich geht und mit welchen Problemen er zu kämpfen hat: Theo ist froh, einen Job als Attendant zu haben, noch froher allerdings wäre er, dafür auch regelmäßig Geld zu erhalten. Tut er aber nicht! Da sitzt der arme Mann für elf Monate (am Stück) in Sinamatella, bemüht sich und rackert sich ab, bekommt jedoch nur hin und wieder seinen Lohn ausbezahlt. Unglaublich? Nö, zimbabwischer Alltag. Einmal im Monat, das aber zuverlässig, kriegt er einen Sack Maismehl geliefert; das ist die einzige Kost, die ihm sein Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Kein Wunder also, dass Theo fast in seiner Kaffeetasse badet und sich jeden Keks auf der Zunge zergehen lässt! Schlimm, oder? Doch es kommt noch besser! Theo ist sehr an der Natur interessiert, er möchte beruflich weiter kommen und deshalb Ranger werden. So weit, so gut. Doch um die Rangerausbildung überhaupt beginnen zu können, braucht er den Führerschein. Den aber muss er selbst bezahlen. Mit allem Drum und Dran. Das Drum und Dran schließt jedoch leider auch das Fahrzeug mit ein. Das müsste er sich leihen, mieten, kaufen, was auch immer, um Fahrunterricht nehmen zu können. Wovon soll denn bitte ein junger Mann, der einmal im Jahr für vier Wochen in die Zivilisation kommt, und wenig, beziehungsweise gar kein Gehalt bekommt, ein Auto bezahlen, um damit Fahrstunden machen zu können? Und selbst wenn er das auf die Reihe kriegt, mangelt es ihm einfach an Zeit, den Schein auch wirklich machen zu können.

Euphorbia cooperi
Am Objekt
Euphorbia cooperi

Doch Theo lässt nicht locker. Er leiht sich das Auto seines Bruders und das eines Freundes, um Kosten zu sparen, kann aber deswegen wiederum nur wenige Fahrstunden absolvieren, denn schließlich muss alles koordiniert werden: die Verfügbarkeit der Wagen, des Fahrlehrers und seine eigene, knapp bemessene Zeit in fahrstundenaanbietender Umgebung, sprich in Hwange Town. Genau einmal im Jahr, genau für einen Monat. Das kann nicht funktionieren! Trotzdem versucht Theo es unverdrossen – und das seit drei Jahren. Obwohl er weiß, dass ihn auch das nur bedingt weiterbringt: sollte er jemals den Führerschein erhalten, so hätte er zwar das Dokument in Händen, dennoch aber würde ihm die Praxis mit einem 4×4 im Gelände fehlen. Und die ist ebenfalls Voraussetzung für eine Rangerausbildung! Genau so, wie die nötige Fachliteratur und ein Fernglas, das er mitzubringen hätte, würde es ihm jemals gelingen, die Führerscheinhürde zu knacken!

Die spinnen doch, die Zimbabwer! Fassungslos lauschen wir der Wortflut unseres bildungshungrigen Attendants, der all seine Probleme ohne jegliche Anklage oder gar eine versteckte Forderung an uns vorträgt. Doch wir sehen uns dabei nahezu hilflos, total ratlos. Trotzdem würden wir wir ihm natürlich gerne helfen. Aber wie? Ihm Geld geben, einen Teil unserer Bestimmungsliteratur übereignen, eines unserer Ferngläser schenken? Doch so, wie wir Theo nun kennengelernt haben, möchte er das gar nicht – dennoch bieten wir vorsichtig unsere Hilfe an. Wie erwartet, wehrt der tapfere Theo ab; er kriege das schon alles hin, irgendwie, und das brauche er auch für sein Selbstbewusstsein. Nur, ähm, ob er noch einen Kaffee haben könne… Ach, Theo, klar! Während er nun andächtig eine dritte Tasse trinkt und sich mit Heinz und Jochen weiter unterhält, suchen Annette und ich ein paar Lebensmittel zusammen, die wir gut entbehren können, die seinen eintönigen Speiseplan aber sicher bereichern werden. Als Theo sich verabschiedet, drücken wir ihm das Päckchen in die Hand, die natürlich sofort abwehrend erhoben wird. „Nein, bitte, nimm die Sachen. Wir fliegen bald nach Deutschland zurück und können ohnehin nicht alles mitnehmen. Lass es dir einfach schmecken!“ Sehr verlegen nimmt Theo an – auch das Trinkgeld, das wir ihm noch zustecken – zieht aber anschließend mit sehr glücklichem Gesichtsausdruck von dannen. Mein Gott, ist das alles schwierig! Wir, die wir uns solche Urlaube leisten können, haben im heimischen Umfeld auch diverse Probleme, unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, unsere Ziele zu verfolgen und in unserer Welt zu bestehen. Man kann auch einen zimbabwischen Theo in seiner Situation schlecht mit einer deutschen Barbara in der ihrigen vergleichen, aber dennoch blutet einem das Herz, wenn man solche Dinge zu hören bekommt – und man würde gerne helfen. Das Problem ist jedoch immer das gleiche – die Balance zwischen Stolz und Hilfsbereitschaft muss erhalten bleiben.

Mir geht es wirklich gut: ich habe einen Job, der ordentlich bezahlt wird und mir, zumindest meistens, Spaß macht, ich habe eine schöne Wohnung, ein kleines Auto, kann mir nötige und auch unnötige Klamotten kaufen, habe immer zu essen und kann mir nebenbei sogar diverse Freizeitvergnügen leisten. Im Vergleich zu Theo also bin ich stinkreich. Würde ich nun aber auf einen Multi-Millionär treffen, der, ohne zu arbeiten, im Geld erstickt, mehrere Paläste und Penthäuser sein eigen nennt, einen ganzen Fuhrpark von Luxusautos in der Garage stehen hat, ausschließlich Maßanfertigungen und Haute Couture trägt, nur Beluga und Champagner schlürft und die ganze Welt im Privatjet erkundet, stünde ich relativ arm da. Trotzdem möchte ich von diesem Krösus auch nicht bealmost werden – obwohl ich wahrscheinlich nicht rebellieren würde, wäre ich in derartige Verhältnisse hineingeboren worden… Es ist eben alles recht subjektiv und abhängig von den jeweiligen Umständen. Wichtig ist allerdings, dass man seine Ziele nie aus den Augen verliert und auch bereit ist, dafür zu kämpfen. Das macht Theo mit Bravour und wir wünschen ihm von ganzem Herzen, dass er eines Tages Ranger sein wird – mit Stolz, Selbstbewusstsein und Freude!

Gomphrena celosioides
Euphorbia ingens
Cissus sp.

Nun sind wir also wieder alleine und fühlen einen gewissen Unternehmungsgeist. Es ist noch früh am Nachmittag und so beschließen wir, einen kleinen Ausflug zu unternehmen – herunter von dem traumhaften Plateau, hinab in die Ebene, die wir gerne mal von Nahem inspizieren würden. Schnell ist der restliche Kaffee ausgetrunken, das Nötigste ins Auto gepackt und wir können los. Langsam tuckern wir die rund 60 Höhenmeter nach unten und nehmen Kurs auf Mandavu Dam, die nächstgelegene, nennenswerte Wasseransammlung. Dabei durchqueren wir dichtes Buschland, das zwar wenig Sicht auf eventuell vorhandenes Großwild zulässt, dafür aber ziemlich spannend ist, was Pflanzen und kleinere Tiere betrifft. Bereits auf den ersten Kilometern beeindrucken uns große Baumeuphorbien, die ihre grünen, kakteenähnlichen Zweige wie hundertarmige Kandelaber gen Himmel recken. Sie blühen gerade. Das allerdings kann man eher hören als sehen: die Blüten der stattlichen Wolfsmilchgewächse sind so unscheinbar, so winzig und so hoch droben, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Dafür aber sind an diesen Nektarquellen zahlreiche Insekten zugange – und die sind unüberhörbar! Heinz, der eine besondere Vorliebe für hochwachsende Sukkulenten hat – seien es Säulenkakteen oder eben solche Riesen – ist ganz verzückt. Ich hingegen erfreue mich mehr an diversen Kleingewächsen am Rande der Botanik. Diese Blüten, Ranken, Blätter! Winzige grüne Greifärmchen, die zielstrebig nach Halt suchen, warzig-drüsiges und haariges Grün contra lackglänzendes Laub, Staubgefäße in der Größe eines Flohpopos, andere aufgefächert wie kitschige, in den Siebzigerjahren so beliebte Glasfaserlampen in Gamsbartform. So viele Farben und Formen, so viel Schönheit, selbst im ganz Kleinen!

Maerua edulis
Maerua edulis
Maerua edulis

Bei vielen bin ich zuordnungstechnisch nicht wirklich sicher, bemerke aber mit gewissem Stolz, dass sich mein Wissen so erweitert hat, dass ich nicht mehr völlig im Dunklen tappe: das ist ein Kaperngewächs, das ein Vertreter der Amaranthaceae, und so weiter. Was man mit einer gewissen Zielstrebigkeit alles erreichen kann! Ja, Eigenlob stinkt, ich weiß… Trotzdem erinnere ich mich staunend an unsere 2011er-Tour, wo wir im Naukluft unterwegs waren und Heinz mir einen Vortrag über den Unterschied der Zugehörigkeit zweier stangerlförmiger, milchender Pflanzen hielt, die für mich mehr oder weniger botanische Zwillinge waren. …„Sarcostemma gehört zu den Asclepiadaceae, den Schwalbenwurzgewächsen. Das war mal eine eigenständige Pflanzenfamilie, heutzutage aber wird sie als Unterfamilie namens Asclepiadoidae innerhalb der Apocynaceae, also der Hundsgiftgewächse, behandelt. Somit ist Sarcostemma nicht nur mit den Aasblumen verwandt, sondern auch mit Adenium und Pachypodium und sogar mit Oleander und Immergrün. Die Familie der Euphorbiaceae hingegen, also die der Wolfsmilchgewächse, teilt sich in die Gattungen Monadenium, Synadenium, Pedilanthus, Jatropha und Euphorbia. Bekannte Vertreter der Gattung Euphorbia…“, dozierte Heinz auf den Tag genau vor zwei Jahren. Damals ein richtiggehendes Rätsel für mich, heute jedoch habe ich diese spezielle Thematik weitestgehend abgehakt – und nicht nur die! Ein schönes Gefühl: das Wissen, das Erkennen, die Sicherheit innerhalb eines bestimmten Sachgebietes nimmt schrittweise und spürbar zu. Trotzdem aber bleibt vieles offen und rätselhaft, und genau diese Tatsache erhält meine Neugier und Spannung.

Keine Angst, Schildi!
Chersina angulata
Die Schweindln flüchten

So hat halt jeder von uns seine eigenen Vorlieben und Marotten, die sicher alle ihre Berechtigung haben. Heinz ergeht sich also voller Freude in seinen Baumeuphorbien, ich schwelge in bekanntem Unbekanntem – und unsere beiden Freunde warten auf Tiere. Und wenn’s „nur“ Schildkröten sind… Aber auch solche kreuzen unseren Weg! Allseits zufrieden erreichen wir schließlich Mandavu Dam, wo wir, vor der Rückkehr nach Sinamatella, eine ausgiebige Pause einlegen. Ein malerischer Platz tut sich mit Camp Mandavu vor uns auf: eine kleine, aber deutliche Wasserfläche, bethront von einem oberhalb des Staudamms liegenden Camp-Areal, mit einer Aussichtsterrasse direkt am kleinen See. Ein wunderschöner Ort, den wir uns sofort, sollten wir wieder mal in den Hwange NP kommen, als Übernachtungsplatz vormerken. Heute allerdings sind wir nur auf einen Kurzbesuch hier, doch auch den genießen wir in vollen Zügen, denn es gibt viel zu sehen. Am Rande des Stausees tummeln sich Reiher und Kraniche, aus dem Geäst der das Camp beschattenden Bäumen beäugen uns   neugierige Drongos und Glanzstare, Eidechsen huschen über die warmen Felsen der Aussichtsterrasse und zahlreiche Libellen schwirren wie bunte Pfeile dicht über den Boden.

Mandavu: der See
Stille Landschaft
Mandavu: die Aussichtsterrasse

Es ist so schön hier, dass sich unser Kurzbesuch deutlich in die Länge zieht, eine äußerst kurzweilige Länge allerdings. Nach einer guten Stunde erst schaffen wir es, uns von Mandavu loszureißen und den Rückweg nach Sinamatella anzutreten. Doch auch der hat natürlich wieder das eine oder andere Interessante zu bieten, sodass wir es gerade noch rechtzeitig zum beginnenden Sonnenuntergang, den wir um nichts in der Welt verpassen möchten, auf unser Plateau hoch schaffen. Dort drapieren wir uns dann bequem und gemütlich mit einem kühlen Sundowner-Castle unter das Schattendach und pfeifen uns wohlig seufzend die einmalige Rundumsicht samt der warmen Farben der sinkenden Sonne rein. Es ist herrlich!

Leider ist das farbenfrohe Spektakel schneller vorüber, als uns lieb ist – allzu rasch senkt sich die Dunkelheit über Sinamatella. Doch sie wird ihrerseits von den Geräuschen der beginnenden Nacht begleitet und die umfangen uns ebenfalls mit großem Wohlgefühl: Schakalgeheul, klagende Schreie von Nachtschwalben, lautstarkes Geraschel nachtaktiver Kleinstnager und das wehmütige Buhuhu einer fernen Eule. Was wollen wir mehr? Was für eine angenehme Geräuschkulisse, verglichen mit der des gestrigen Abends! Dass es unser vorvorletzter Abend im Busch ist, verdrängen wir erfolgreich und geben uns stattdessen in vollen Zügen unserer Einsamkeit inmitten der Natur hin…

Weitere Impressionen des Tages:

Gischt hinter den Bäumen
Lurchi-Arretierung
Hinweis zum Abbiegen
Dicrurus adsimilis
Lamprotornis mevesii
Polemaetus bellicosus
Chersina angulata
Chersina angulata
Mandavu
Mandavu
Libelle
Libelle
Sinamatella
Bidens pilosa
Bobotie aus dem Potjie
Vernonia sp.
Asystasia gangetica
Euphorbia cooperi
Euphorbia cooperi
Euphorbia cooperi
Euphorbia ingens
Aussichts-Genießer
Heinz an der Aloe
Unterwegs im Hwange
Euphorbia ingens
Euphorbia ingens
Mandavu

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