Tsetsefliegen | Tsetse Flies

Die Tsetsefliege, Überträgerin der Schlafkrankheit, ist eine äusserst unangenehme und aggressive Zeitgenossin, auf deren Bekanntschaft man gut und gerne verzichten könnte. Leider ist das im tropischen Afrika kaum zu vermeiden. Mit Vorliebe lauern die geflügelten Monster in den grünen Säumen von Seen und Flüssen oder im dichten Gestrüpp trockenen Buschlandes. Sie überfallen unversehens vorbeifahrende Fahrzeuge und deren Insassen, wo sie sich auf deren Körpern windstille Flecken suchen, um dann ihren schmerzhaften Stich anbringen zu können. Je nach Empfindlichkeit der gestochenen Person und Lage der betroffenen Stelle können sich innerhalb weniger Tage beeindruckende Schwellungen bilden, zum Teil zeigen sich an der Einstichstelle wassergefüllte Blasen, die die Haut bis auf’s Fleisch ablösen. Ein Tsetsestich kann einen ganzen Fuss, eine Hand oder Bereiche des Gesichts zum Anschwellen bringen. Gegen die hartnäckigen Schwellungen und den immensen Juckreiz hilft kein Antihistaminikum, kein Kortison, kein Eis, nur die Zeit hat eine Chance.

Achtung: diese Symptome können Folge einer allergischen Reaktion sein, aber auch die ersten Anzeichen einer Infektion mit Trypanosomen darstellen und somit einer erfolgten Ansteckung mit der Schlafkrankheit. Dieses erste Stadium der Erkrankung nennt man Trypanosomenschanker. Ich will Ihnen keine Angst einjagen, aber beobachten Sie Ihren Körper aufmerksam. Auch wenn sich die Schwellungen in den nächsten Tagen zurückbilden, Sie aber bald darauf Anzeichen von Grippe bei sich feststellen: Kontaktieren Sie einen Arzt, wenn auch nur der geringste Verdacht besteht! Das trifft besonders zu, wenn Sie im südlichen und östlichen Afrika unterwegs sind, denn diese Form der Schlafkrankheit (T. brucei rhodesiense) schreitet viel schneller fort als die westafrikanische (T. gambiense). Leider halten sich die Parasiten nicht an Grenzen; T. gambiense kommt auch in Zentral- und Ostafrika häufig vor. Deshalb lassen Sie sich auf jeden Fall untersuchen.

Um derartig unliebsame Erfahrungen aber zu vermeiden ist die sogenannte Expositionsprophylaxe das einzig probate Mittel. In persönlichen Feldversuchen habe ich eine ganze Reihe von Ölen, Tinkturen, Sprays und Gels getestet, die alle eine hundertprozentige Versagerquote hatten. Das einzige, was zumindest einen Anflug von Wirkung zeigt, ist DEET (Diethyl-m-toluamid), jedoch auch nur bei Konzentrationen von über 40%. Und da gibt es meines Wissens nur zwei in Europa erhältliche Produkte: NoBite (ein Zweikomponenten-Repellent für Kleidung und Haut) und Care Plus Deet von Tropicare (eine Lotion für die Haut). Doch auch grosszügiges Einnebeln und -schmieren mit diesen hochdosierten Mittelchen bietet leider keinen lückenlosen Schutz. Nicht einmal das in Amerika erhätliche 100%ige DEET, was übrigens echt harter Stoff ist, kann sätliche Tsetses von ihrer Stichlust abhalten.

Und nachdem auch die klassische Safarihaltung (Beine im Auto, Oberkörper aus dem Dach) nur die oberen Körperregionen mit Wind versorgt, um die windscheuen Fliegentiere von der Landung abzuhalten, bleibt nach meiner Erfahrung nur eines: tsetse-resistente Kleidung. Hohe Lederschnürstiefel, lange spezialgewebte, imprägnierte Hosen und Hemden (gibt es z. B. von Fjällräven) und Halstücher gehören zur Grundausstattung. Für tsetse-verseuchte Gegenden empfehlen sich zudem Lederhandschuhe mit möglichst wenig Nähten (die Tsetses nutzen jedes Löchlein) und ein Hut mit angenähtem, kopffernen Netz.

Grunddevise ist: alles stichdicht abdecken, auch wenn es noch so albern aussieht. Und nicht nur, weil Tsetsestiche gefährlich sind, sondern auch, weil sie einem den Urlaub gründlich vermiesen können.

MALARIABILHARZIOSE

Making the acquaintance of tsetse flies, transmitters of the sleeping sickness and pretty aggressive insects, you will not be overjoyed, that’s for sure. Unfortunately you won’t be able to avoid this meeting, visiting the tropical regions of Africa. These winged little monsters delight to lurk in the green banks of rivers and lakes or in the thicket of dry veld. Suddenly they ambush passing cars and their occupants, watching out for calm places, where they sit down and try to place their achy bite. Depending on the sensitivity of the flys victim and the location of the affected area, impressive swellings (oedema) may show up within the next few days. They aditionally can be accompanied by blisters filled with lymphatic liquid. These blisters, developping into a considerable single blister, may even cause a detachment of your skin to the flesh. A single tsetse bite is able to provoke an extensive swelling of a whole foot, leg, hand or even part of the face. And there is no remedy that helps to cure the persistent swellings nor the terrible itching. No matter if you try some antihistaminic, cortisone or just ice, it’ll be in vain – time is the only effective healer.

Attention: the mentionned symptoms may occur due to an allergic reaction but they also might be the first indications for a successful transmission of trypanosomes, which cause the sleeping sickness. This clinical picture is called trypanosomal chancre. I don’t want to frighten you, but please watch your body. Even if the dermal symptoms change for the better within the next days, but – shortly afterwards – you feel as if you had a flu: Consult a doctor at the slightest suspicion! That’s as much more important travelling the southern and eastern parts of Africa: the south-eastern form of Trypanosomiasis (T. brucei rhodesiense) proceeds a lot faster than the west-african form (T. gambiense). Unfortunately these nasty parasites don’t adhere to borders and thus T. gambiense also frequently appears in Central and East Africa. Therefore let yourself check by a doctor anyhow.

And here we are again: The only means to avoid an infection (besides staying at home) is exposition prophylaxis. In the course of several field experiments I have tested a whole series of oils, tinctures, sprays and gels – they all turned out to be a complete failure. The only substance showing a slight touch of effect was DEET (Diethyl-M-Toluamide), using concentrations higher than 40%. But even applying these highly dosed repellents doesn’t offer a complete protection.

Assuming the classic safari posture – bottom half of the body in the car, upper part outside – only provides parts of the body with wind, the natural enemy of tsetse flies. In my experience the only efficient solution is to wear tsetse-proof clothes. Leather boots, covering the ankles, trousers and shirts made of tightly woven impregnated fabrics (e. g. Fjällrävens G-1000 series) and neckerchiefs should be basic equipment. Travelling tsetse-contaminated areas, it’s even advisable to wear leather gloves and a hat with a fine mesh net. The motto is to cover every single part of your body, even at the risk of looking a bit ridiculous. That’s not only because tsetse bites are dangerous – they also can really muck up your holiday!

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