FIX UND EASY: ANALOGE BILDER DIGITALISIEREN – TEIL 1 (Papierbilder)

Papas Wunsch: Papierbilder digitalisieren und bequem am Monitor anschauen

Dieses verdammte Virus gibt keine Ruhe, die Maßnahmen werden verschärft, der Winter hält Einzug und das Rausgehen wird, aus diversen Gründen, immer ungemütlicher. Das hat sich wohl auch mein Papa gedacht und in diesem Zuge die perfekte Couchpotatoe-Idee gehabt. Eine Idee, die nicht neu ist, sondern eine, die er schon lange mit sich rumträgt, aber eben nie die Zeit, geschweige denn die Muße dazu hatte: alte Fotos, in diesem Fall Papierbilder sichten, aussortieren und die schönen, erinnernswerten digitalisieren. Die Bilder weggeben und den Service eines Dienstleisters nutzen wollte er nicht, dann wäre ja der Couchpotatoe-Effekt flöten gegangen, nein, er wollte es selbst machen, ganz gemütlich an langen, dunklen Winternachmittagen.

Papierbilder digitalisieren – eine simple Lösung

Aber wie? Für derartige Fragen liegt die Zuständigkeit, eine Antwort zu finden, in unserer Familie ganz eindeutig bei mir. Als wir die Eckpfeiler besprochen hatten – um welche Art Fotos handelt es sich, welche Qualität wird erwartet, wie kompliziert oder teuer darf es werden – fand ich eine Lösung, die den Wünschen entsprach: Papierbilder, keine Anschaffung von Zusatzgeräten wie Scanner, möglichst einfach, Qualität so gut wie unter diesen Umständen möglich und am TV gut anzusehen. Punkt.

Nicht nur simpel, sondern auch noch bequem

Okay, also übers Tablet gehen, da gibt es nämlich eine App (mit blauem Logo), die soll ganz gut sein – die Bilder werden nicht nur einfach abgeknipst, sondern aus vier Schüssen eine weitestgehend reflexionsfreie Digitalkopie des Papierschatzes zusammengerechnet. Diese App habe ich dem Papa installiert und er war von den ersten Ergebnissen sehr angetan. Doch die Zufriedenheit hielt nicht lange, denn wenn man von jedem Papierbild 4 „Abtastungen“ vornehmen muss und es auch ohne das schon ne ganz Menge Mühe bedeutet, die auch in die Arme und den Rücken geht, so ist das mit den Mehrfach-Shots doch ein ganz und gar unwinterlich ungemütlicher Berg an ermüdender Arbeit.

Sofort fühlte ich mich bezüglich eines zweiten innerfamiliären Zuständigkeitsbereichs angesprochen – nämlich dem des Bastel-Wastels. Eine Nacht drüber schlafen, eine Lösung ausbrüten, Bestände des Heimwerkerkellers sichten und Fehlendes bei einem Baumarktbesuch ergänzen, das ist die Vorgehensweise eines passionierten Bastel-Wastels in solchen Fällen. Und das ist, was dabei herauskam:

Benötigtes Material
Quadratische Holzleisten (etwa 2×2 cm)
flache Rechteck-Holzleisten (etwa 2×1 cm)
vier kleine V-Winkelverbinder plus passende Schrauben
4 geschlossene Ringhaken
4 kleine Karabiner
mehrere Meter nicht allzu wuchtige Zier- oder Schweißkette (alternativ stabile, wenig dehnbare, aber geschmeidige Schnur)
evtl. 4 Schlüsselringe
evtl. etwas selbstklebende Samtfolie oder Filz
Zubehör zum Aufhängen je nach vorhandenen Möglichkeiten

Bastel-Gewastel
A Die quadratischen Holzleisten so zuschneiden, dass man sie mit den Winkeln zu einem Rahmen verbinden kann, dessen Innenmaße etwa 2-3 Zentimeter größer sind als die Außenmaße des Tablets/Smartphones (mit Hülle, sofern es eine nicht so leicht entfernbare ist). Wer das Werkzeug und das Know-how dazu hat, kann die Leisten natürlich auch auf Gehrung schneiden und leimen und/oder klammern.

B Zwei Rechteck-Leisten auf Außenbreite der schmaleren Seite des Rahmens zurechtschneiden. Diese Leisten nun in einem Abstand auf der Unterseite des Rahmens befestigen, der eine stabile Auflage für das Tablet bietet, aber die Kamera nicht verdeckt. Die Rechteck-Leisten können ganz simpel aufgeschraubt werden, oder man lässt sie in den Rahmen ein, was etwas stabiler und eleganter ist. Der Rahmen kann innen noch mit Samtfolie oder Filz ausgekleidet werden, dann liegt das Tablet sanfter und rutscht nicht so leicht.

C/D Als nächstes die vier Ringhaken an den oberen und unteren Enden der Längsseiten des Rahmens anbringen, je einen Karabiner in die Öse einer jeden Ringschraube einhaken, darin je ein Kettenende einhängen. Wenn die Karabiner zu dick für die Innenlöcher der Kette sind, können stattdessen/zusätzlich Schlüsselringe zum Einsatz kommen.

Die Länge der Kettenstücke bzw. der Schnüre müssen natürlich der Aufhängehöhe und der Höhe des „Vorlagenhalters“ angepasst werden. Also vorher austesten, wie weit das Tablet idealerweise vom Papierbild entfernt sein muss und dementsprechend abmessen bzw. justieren.

Passende Aufhängemöglichkeiten sind manchmal rar, nicht jeder hat oder will einen Haken in der Decke. Doch es gibt Alternativen: zum Beispiel eine Vorhangstange, eine Teleskop-Duschstange zwischen zwei Regalen oder ein Besenstil obendrauf, zwei Stühle mit geeigneten Lehnen Rücken an Rücken mit einem stabilen Stab verbinden oder, oder.

E Und schon kann es losgehen mit dem kraftschonenden Digitalisiergeschwenke. Viel Spaß dabei!

In naher Zukunft wird es übrigens einen zweiten Teil zum Thema Digitalisieren geben und dabei wird es um Dias gehen. Noch aber ist die Apparatur nicht ganz fertig …

Titelbild von Michal Jarmoluk auf Pixabay
Moodbild von congerdesign auf Pixabay

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