Eine kleine Umgestaltung zieht ihre Kreise – Buch-Stützen im Afrika-Look
Erst vor kurzem habe ich eine kleine Umgestaltung in meinem Wohnzimmer vorgenommen: ein CD-Ständer, der doof im Weg rumstand und mir schon lange nicht mehr gefiel, flog raus und wurde durch ein hochbeiniges Kästchen ersetzt, das im unteren Bereich eine von allen Seiten einsehbare Ablagefläche besitzt. Dort wollte ich Bücher reinstellen; diese aber brauchten dringend Stützen, um nicht umzukippen und rauszufallen und die sollten, weil sie ja so offen sichtbar waren, auch noch gut aussehen. Klar hatte ich in diversen Regalen ein paar Buch-Stützen herumstehen, die aber gefielen mir absolut nicht. Also mussten neue her.
Mir schwebte hierfür eine Kombination aus dunklem Holz und Stahl vor. Etwas, was clean im Design ist, aber trotzdem einen Hauch von Kolonial-Charme versprüht. Das Internet spuckte auch tatsächlich ein paar Buch-Stützen in der von mir gewünschten Optik aus, doch entweder handelte es sich dabei um billigen Chinaschrott oder die ansehnlichen Stücke waren von guter Qualität, aber viel zu teuer. Also gut, musste ich eben doch wieder selbst was basteln…
DIY – eigene Ideen umsetzen
Rasch hatte ich eine Lösung, wie ich die Optik, die ich mir partout einbildete, am besten und vor allem kostengünstig umsetzen konnte. Ich erwarb Frühstücksbrettchen aus Akazienholz: die hatten eine gute Größe und ich ersparte mir, selbst an überteuertem, eher minderwertigem Baumarktholz herumzusäbeln. Außerdem fand ich es gut, dass das Akazienholz auch noch einen Bezug zu Afrika herstellt, wenngleich das Grundmaterial für diese Brettchen wohl eher nicht von dort stammt – wahrscheinlicher ist Indien als Herkunftsland. Aber man kann sich ja alles schönreden… Ja, und dann kaufte ich noch preiswerte Buchwinkel aus schwarz lackiertem Metall dazu.
Sehr zur Freude meiner Chefin, deren Büro direkt neben der Eingangstür liegt und die sich durch das andauernde Paketbotengeklingle in ihrem Arbeitsfluss gestört fühlt, wurde alles bald geliefert. Die Brettchen waren hübsch gemustert, vom Holzton aber leider etwas zu hell. Also mischte ich ein wenig Nussbaum-dunkel-Beize mit einem Schuss Mahagoni, um einen „kolonialen“ Ton zu erzielen, was tatsächlich auch gelang. Dann klebte (Heißklebebepistole) ich je ein Brettchen von außen an eine Buch-Stütze und fertig war das Designerstück. Und mit etwas Einbildungskraft wirkten die Teile sogar ein wenig kolonial. Na ja, mit ganz viel Einbildungskraft…
Eine Idee verselbstständigt sich …
Aber halt, da hatte ich doch neulich ein paar längst vergessene Sachen beim Aufräumen gefunden, die sich hervorragend eignen würden, die Buch-Stützen zu afrikanisieren, wenn sie schon nicht so richtig kolonial aussehen wollten.
Gespannt bestückte ich die erste Buch-Stütze mit dem verwitterten Endstück einer Kokosschale (da wäre nicht viel verloren, wenn’s schiefgeht), eine zweite mit ein paar Dekoelementen. Hey, das sah so gut aus, dass ich gleich noch mal Brettchen und Metallwinkel nachbestellte und dabei auch recherchierte, was das Internet an weiteren Dekogegenständen so bot. Und natürlich wurde ich fündig…
So entstand eine Reihe von Buch-Stützen, in echt und entwurfsmäßig, die alle etwas Afrika-Flair ins Haus bringen, die, im Gegensatz zu anderen Buch-Stützen im Afrika-Look (mit Elefanten, Giraffen oder Antilopen an der Außenseite), sehr platzsparend daherkommen und sich, sofern man geeignete Opfer im Freundes- und Familienkreis hat, sogar als Geschenk eignen.
Meine ersten selbstgemachten Buch-Stützen
Und günstig sind sie auch: rechnet man nur das Grundmaterial, also Brettchen und Metallwinkel, so kommt eine Buch-Stütze auf etwa 4 Euro. Das ist unschlagbar, zumal sicher jeder noch irgendetwas zuhause findet, was sich zum Draufkleben oder -nageln eignet. Außerdem, wer sagt, dass die Buch-Stützen ein afrikanisches Finish erhalten müssen?
Mit Muscheln wird’s zum Beispiel maritim, mit gepressten Blättern oder Blumen (mit Lack schützen) botanisch, mit Schnüren und Seilen seemännisch, oder man nimmt Stoffreste, Münzen, Steinchen, Federn oder, oder, oder… Zudem gibt es Brettchen zu günstigen Preisen auch aus hellem Holz (oder man schneidet sich selbst welche zurecht), man kann sie dann farbig lasieren oder lackieren, und die Buchwinkel sind ebenfalls in anderen Farben erhältlich. Der Fantasie und den eigenen Vorlieben sind also kaum Grenzen gesetzt, wie man sieht.
Der Fantasie mal ihren Lauf gelassen …
… und am Computer ein paar Entwürfe für weitere Brettchen gemacht. Hätte ich nicht tun sollen, denn jetzt kann ich mich nicht entscheiden. Ach was, warum entscheiden?!?
Mein absoluter Favorit
Und die beiden Geckos freuen sich bestimmt, wenn sie endlich mal aus der Schublade kommen, in der sie seit – ach du meine Güte – seit über zwölf Jahren ihr trauriges Dasein fristeten. Allerdings ziemlich staubfrei, das ist ja durchaus ein Vorteil. Doch jetzt geht für die Zwei der Ernst des Lebens los: Lieblingsbücher bewachen und Bekanntschaft mit Staub und Wuggerl machen …
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